Interview mit Florian Schubert: Langfristige Anlagestrategien im deutschen Wohnimmobilienmarkt
25. Juli 2025
Wohnimmobilien gelten für viele private Anleger als stabile Basis für den langfristigen Vermögensaufbau. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten rücken Aspekte wie Vertrauen, Diversifikation und Nachhaltigkeit in den Fokus. Im Interview gibt Florian Schubert, Director Fundraising bei INDUSTRIA, Einblicke in die Strategie des FOKUS WOHNEN DEUTSCHLAND, aktuelle Herausforderungen und die Perspektiven des deutschen Wohnimmobilienmarktes.
Herr Schubert, wie würden Sie das Immobilienportfolio des FOKUS WOHNEN DEUTSCHLAND aktuell beschreiben?
Das Portfolio ist deutschlandweit breit diversifiziert. Es umfasst derzeit 48 Fondsobjekte mit insgesamt 2.917 Wohn- und 174 Gewerbeeinheiten (Stand: Juni 2025). Ein besonderes Merkmal ist das junge Objektalter: Rund 70 Prozent der Immobilien sind jünger als fünf Jahre. Diese Gebäude verfügen über einen sehr guten Energieeffizienzstatus, was sie langfristig wertstabiler macht als ältere Immobilien.
Welche Argumente sprechen langfristig für ein Investment in den deutschen Wohnimmobilienmarkt?
Die Nachfrage nach Wohnraum ist in vielen Regionen Deutschlands weiterhin höher als das Angebot. Dieser Trend ist auf absehbare Zeit stabil. Verschiedene Studien zeigen zudem, dass Wohnimmobilien langfristig einen guten Inflationsschutz bieten können.
Warum ist ein Immobilieninvestment trotz aktueller Herausforderungen weiterhin relevant?
Ein wichtiger Aspekt ist die Diversifikation: Mit einem Anteil an einem offenen Immobilienfonds ist man an rund 3.000 Einzelmietverträgen beteiligt. Wohnimmobilien eignen sich vor allem für langfristig orientierte Anleger, die Wert auf Stabilität legen. Darüber hinaus zeigen Analysen, dass offene Immobilienfonds das Gesamtrisiko eines gemischten Portfolios senken können, da sie nur gering mit anderen Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen korrelieren.
Wie begegnet der FOKUS WOHNEN DEUTSCHLAND aktuellen Herausforderungen am Markt?
Wie viele offene Immobilienfonds war auch unser Fonds von Mittelabflüssen betroffen. Um Liquidität zu sichern, haben wir ein Portfolio im Wert von 200 Millionen Euro identifiziert und größtenteils bereits verkauft. Das zeigt, dass unsere Immobilien marktgängig und schnell liquidierbar sind.
Der Fonds investiert auch in gefördertes Wohnen. Was bedeutet das für Anleger?
Gefördertes Wohnen bedeutet, dass die Mieten für bestimmte Wohnungen begrenzt sind, um sie für Haushalte mit niedrigerem Einkommen zugänglich zu machen. Im Gegenzug erhält der Eigentümer verschiedene Förderungen, zum Beispiel Baukostenzuschüsse oder zinsvergünstigte Darlehen. Gerade in Zeiten gestiegener Zinsen sind diese Zuschüsse besonders relevant.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Schubert!